Eine große
Fernreise mit vielen neuen Erlebnissen, besonders für Anton und Bruno stand uns
bevor. Wir flogen schon um 7H15 von Berlin ab nach Frankfurt. In Frankfurt ging
es um 10h10 nach San Francisco weiter. Das war „unser“ Jumbo, aufgenommen in
San Francisco.
Die Buchung in
der Business-Class hat sich für den Langen Flug gelohnt. Wir haben genossen uns
beim Check-In, den Sicherheitskontrollen und beim Einstieg nicht anstellen zu
müssen. Wir hatten riesige Sitze, die bei Anton besonders groß wirkten. Wir
saßen ganz vorne im Jumbo, wo es keine Mittelreihe mehr gibt. Der Gang ist dort
riesig breit, keiner muss vorbei gehen und so hatten Anton und Bruno viel Platz
zu spielen.
Eigentlich hatte
man schon eine schlechtes Gewissen gegenüber den großen Erwachsenen, die sich
in engen Reihen in die muffige Economy-Klasse quetschen müssen, zusammen mit
schnarchenden Mitreisenden. Bei uns waren die Schnarcher wenigstens weiter weg.
Die lange Reise haben Anton und Bruno mit Bravour
überhauen. Den Steward hat sich Bruno gleich auf seine Seite gezogen, indem er
sein Essen mit „Auja, lecker, Nudeln, mein Lieblingsessen“ und einem breiten
Grinsen in Empfang nahm. Den Steward hat das natürlich sehr gefreut, dass er
einen kleinen Jungen so einfach glücklich machen konnte und kein „Iii, Papa,
was ist das?, das mag ich nicht?“ zu hören bekam. Jedenfalls wünschte der
Steward dann Bruno einen guten Appetit und genoss es noch einen Moment
zuzuschauen, wie sich Bruno freute. So kuckten sich beide an, freuten sich und
waren fortan Freunde.
Anton hat sich in
seiner Höhle aus Decken, die zwischen den Sitzen gespannt wurden, versteckt.
Eingereist ist er fast illegal, indem er sich heimlich an den Kontrollen
vorbeigeschlichen hatte und die Ankunft in Reno hat er komplett verschlafen. –
Das war sein gutes Recht, schließlich hatte er einen langen Tag und war sehr
tapfer.
In Amerika gibt es
seit Bruno´s Besuch nicht nur Wolkenkratzer sondern auch einen Wolkenpiekser.
Hier ein Bild davon.
Toni und Mike
haben uns herzlich empfangen. Leider haben wir keine Bilder von ihrem Haus oder
ihrer Wohnumgebung. Sie wohnen in dem Carson-Valley in Nevada und sind umringt
von großen schneebedeckten Bergen. Neben ihrem Wohnviertel gibt es den
Bürgerpark mit einem großen Spielplatz. Anton hat sich in die dortige Spielburg
geradezu verliebt und sie den Raddampfer getauft, weil dort unter anderem ein
Lenkrad montiert war. Damit konnte Anton dann den Walen, Haifischen und
Eisbergen ausweichen, die ständig auf den Raddampfer zutrieben. Später dann
änderte Anton seine Strategie und hat den Eisbergen nur noch die unter Wasser
befindlichen Spitzen abgesägt. Man erkennt, dass Anton die Geschichte der
Titanic sehr genau kennt. Brunos Lieblingsspiel war das umherrasen mit Legoflugzeugen
und Legoweltraumfahrzeugen. Das war wohl für Toni und Mike gewöhnungsbedürftig,
jedenfalls wurde in diesen Fällen das ständig flimmernde Fernesehprogramm auf den Kinderkanal
gewechselt, in der Hoffnung Bruno und Anton auf dem Sofa zu domestizieren, wie
auf dem Foto zu sehen ist. Das war jedoch nicht so spannend, dass das die
Kinder über die Dauer beschäftigen konnte. Der Hund musste aufpassen, dass
niemand einschläft.
Nur „Dora the
Explorer“ vermochte es die ungeteilte Aufmerksam von Bruno und Anton zu
erabenteuern.
Das folgende
Wochenende verbrachten wir im Hope Valley im Schnee. Die Kinder sind gerodelt.
Da die Hunde die
an sie gestellte Erwartung den Schlitten samt Besatzung wieder hochzuziehen
nicht gerecht werden konnten, blieb diese Aufgabe bei den Eltern hängen.
Am Montag nach dem
Wochenende fuhren wir mit Toni und Mike nach Oregon. Es sind ca. 700km und die
Reise dauerte ca. 9h. Toni musste den ersten Teil der Strecke fahren, weil man
dort den dichten Verkehr durch Carson City passieren muss. Den zweiten Teil der
Strecke musste Toni auch fahren, weil es dort durch einen Wald ging, in dem mit
Wildwechsel zu rechnen war. Den dritten Teil
musste Toni auch fahren, weil ein
Schneesturm mit schlechten Straßenbedingungen erwartet wurde. Jedenfalls fuhr
Toni aus Sorge die ganze Strecke und war danach ziemlich erschöpft.
Die Küste von
Oregon ist wunderschön. Wir konnten riesige Wellen beobachten, die mit
gewaltiger Kraft gegen die Felsbrocken der Küste brachen. Das ist ein
fantastisches Naturschauspiel, welches so beeindruckend ist, dass man da
stundenlang zukucken möchte. Dieses Bedürfnis scheint auch bei den überwiegend
verrenteten Ansässigen noch verankert zu sein. Jedenfalls konnten wir viele
Einheimische beobachten, die mit dem Auto zum Hafen oder zum Parkplatz an der
Küste fuhren, um dort die Zeitung zu lesen und ihren Kaffee zu trinken. Warum
die aber immer im Auto sitzen blieben und nicht den Wind und die Luft im Freien
genießen wollten, haben wir nie ganz verstanden.
Wir haben Strandspaziergänge gemacht und
uns zur Sorge von Toni Wettrennen mit der Brandung geliefert. Wir sind auf
steile Felsen geklettert und habe zur Sorge von Bettina die tosende Brandung
von oben angekuckt. Wir sind ins Aquarium gefahren, welches längst nicht so
toll und berühmt ist wie das von Monterrey, aber dafür bekamen wir eine
persönliche Einzelführung. Wir lernten Toni´s Bruder und Reveries Schwester
kennen, die auch in Brookings wohnen und wir besuchten einen toten Wal, der zu
dieser Zeit etwas nördlich von Brookings strandete.
Da man in USA und
insbesondere in Oregon günstig Kleider einkaufen kann haben wir ausgenutzt. Das
günstige Kursverhältnis kam uns dabei sehr zu Gute. Hut und Jacke sind neu und
aus USA wie man sieht.
Unsere sportlichen
Aktivitäten erschöpften sich im Pseudosurfen, in dem Anton am besten abschnitt.
Wir wurden fast
von einem Haifisch aufgefressen ...
... konnten aber
von zwei mutigen Baywatchers gerettet werden.
Leider kamen die
beiden mutigen Retter bei dem Walfisch der an der Küste strandetet und
verendete zu spät. So ist die Natur. Jetzt wartet der tote Wal auf die nächste
Große Flut, die ihn zurück ins Meer spült. Die Aasfresser dort warten auch
schon darauf.
Aber wir sahen
auch lebendige Fische. Sehr talentierte, quicklebendige Fische. Oder gehören
Seehunde nicht zu den Fischen? - Wir
bekamen eine Privatführung in einem kleinen aber netten Aquarium.
Die Trainerin kam
übrigens aus Finnland und die Dressur wird nur über den guten Appetit der
Seehunde und die fischreiche Belohnung durch die Trainerin erreicht.
Eine
Erziehungsmethode, die wir auch mal versucht haben ...
... aber leider
nicht erfolgreiche abschließen konnten. Die Kinder sind immer noch rotzfrech.
Aber trotzdem kam
auch dieses Jahr der Weihnachtsmann.
Zumindest zu den
sauberen Kindern.
Und Geschenke gab
es natürlich auch ganz viele. Die lagen unter dem Weihnachtsbaum, der etwas
nervös blinkte. Bei der Einstellung der Lichter konnte man zwischen den
Optionen, blinkend, langsam ansteigend und abklingend blinkend, Dauerleuchten,
uvm. Wählen. Bei uns wurde die Option alle Funktionen nach dem Zufallsprinzip
durchlaufen gewählt. Aber die Geschenke waren ja eh viel wichtiger. Und die gab
es für alle.
Und natürlich
wurde auch gleich gespielt.
Nach Weihnachten
stand dann die Rückreise unmittelbar bevor. Am 28.12.03 flogen wir nachmittags
nach Denver. Toni und Mike waren ganz schön froh, dass sie endlich wieder ihre
Ruhe hatten. Wir übernachteten in Denver und besuchten am nächsten Tag das
Denver Museum of Nature and Sience. Unser Flug verließ die USA am Nachmittag.
Antons Autositz jedoch nicht und ist wahrscheinlich noch heute in Denver. Die
Lufthansa hat ihn dann freundlich ersetzt.